Aus diesem Anlass war es naheliegend einen der Orte aufzusuchen, wo die touristische Erschließung der Alpen begann. Ab 1861 propagierte der visionäre »Gletscherpfarrer« Franz Senn im damals bettelarmen Vent verschiedene Initiativen im Bereich der Gästebetreuung, um die Einkommenssituation in seiner Gemeinde zu verbessern. Er selbst verpflegte Gäste im Pfarrhaus »Zum Kuraten«, richtete eine Bibliothek ein und machte Vent zu einem geistigen und touristischen Zentrum des Alpinismus. 1869 zählte er zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Alpenvereins im Gasthaus „Blaue Traube“ in München. In der folgenden Zeit wurden um Vent Hütten und Wanderwege gebaut. Die Bauern verdingten sich als Träger und Bergführer. Im Ort entstanden Gasthäuser und Pensionen. Heute trägt Vent das Prädikat „Bergsteigerdorf“. Auf Initiative der Alpenvereine in Österreich, Deutschland, Italien, Südtirol, Slowenien und der Schweiz gibt es heute 43 „Bergsteigerdörfer“. Sie setzen alle auf sanften Tourismus nach den Zielen der Alpenkonvention, die eine nachhaltige Entwicklung im gesamten Alpenraum anstrebt. In diesem Sinne entschieden sich schon 1980 die 150 Bewohner von Vent für einen ausgewogenen, naturnahen Ski- und Wander-Tourismus. Der im hintersten Ötztal auf 1900 m abgelegene Ort unterscheidet sich damit wohltuend von den anderen oft übererschlossenen Destinationen in dieser Gegend.