Gruppenfoto der SENASPO Wandergruppe am Altschlossfelsen | © Anita Axmann

SENASPO unterwegs im Pays de Bitche

Wandergruppe des DAV Geislingen/Steige auf Entdeckungstour im Osten Frankreichs

15.09.2025

Vom 2. bis 5. September erkundete eine SENASPO-Wandergruppe der DAV-Sektion Geislingen/Steige unter der Leitung von Isolde und Holger Homberg das Pays de Bitche in Lothringen. Diese Wandertage knüpften an die letztjährige Tour im Dahner Felsenland an. Beide Regionen gehören zum grenzüberschreitenden Biosphärenreservat Pfälzerwald–Vosges du Nord.

Das Pays de Bitche ist eine waldreiche Landschaft im Département Moselle, deren Herzstück die Festungsstadt Bitche mit ihrer mächtigen Zitadelle bildet. Neben der Natur beeindrucken vor allem Spuren der wechselvollen Geschichte – von mittelalterlichen Burgruinen bis hin zu den Bunkeranlagen der Maginot-Linie.

Zitadelle und Draisinenfahrt

Gleich am Ankunftstag stand die imposante Zitadelle von Bitche auf dem Programm. Die Festung spielte im deutsch-französischen Krieg 1870/71 eine zentrale Rolle. Ein multimedialer Rundgang durch die Katakomben ließ die dramatischen Ereignisse jener Zeit eindrucksvoll aufleben – ein Erlebnis, das die Gruppe nachdenklich stimmte.

Im Anschluss wechselte das Tempo: Am alten Bahnhof von Bitche bestiegen die Wanderer Draisinen, mit denen heute ein Teil der stillgelegten Bahnstrecke Richtung Lemberg befahren werden kann. Nach einem Picknick ging es durch Wälder und Felsschluchten gemächlich bergauf, bevor die Gruppe ihr romantisch am Étang de Hanau gelegenes Hotel Beau Rivage bezog. Einige nutzten das schöne Spätsommerwetter noch für ein erfrischendes Bad im See.

Die Altschlossfelsen – bizarr und mystisch

Die erste Wanderung startete in Roppeviller und führte auf einer 17 km langen Rundtour zu den Altschlossfelsen. Diese bis zu 30 Meter hohen Buntsandsteinformationen ziehen sich über 1,5 Kilometer entlang der deutsch-französischen Grenze. Wind und Wetter haben hier im Laufe der Jahrhunderte bizarre Formen und leuchtend rote Farbspiele geschaffen – ein Höhepunkt der Tour und ein Paradies für Fotografen.

Einsame Pfade nach Lemberg

Am zweiten Tag wanderte die Gruppe vom Étang de Hasselfurth hinauf nach Lemberg. Der Weg führte über wenig begangene Waldpfade und mehrfach über die ehemalige Bahntrasse, auf der die Gruppe tags zuvor noch mit der Draisine unterwegs war. Eindrucksvoll waren die tief in den Fels geschnittenen Tunnel und Einschnitte, die einst Zügen als Schutz vor Bombenangriffen dienten.

Ein besonderer Blickfang war die Cascade des Ondines, ein romantischer Wasserfall, der früher als Waschplatz diente. Rast machte die Gruppe am urigen Chalet du Heloch des Club Vosgien, bevor es zurückging.

Burgruine Falkenstein und Spuren der Maginot-Linie

Am Abschlusstag führte die Route direkt vom Hotel zur Burgruine Falkenstein. Trotz Regen zu Beginn erreichte die Gruppe bald trockenen Fußes die imposante Anlage, die auf einem langgestreckten Sandsteinfelsen thront. Die im 12. Jahrhundert erbaute und im 17. Jahrhundert zerstörte Burg bot nicht nur historische Einblicke, sondern auch faszinierende Beispiele der natürlichen Verwitterung am Fels.

Auf dem Rückweg stießen die Wanderer auf zwei versteckte Bunker der Maginot-Linie – stille Zeugnisse der jüngeren Geschichte.

Abschluss und Dank

Nach einem gemeinsamen Abschlussessen endeten vier abwechslungsreiche Tage, die Naturerlebnis und Geschichtsvermittlung eindrucksvoll verbanden. Im Namen der Gruppe bedankte sich Gerhard Dangelmaier bei Isolde und Holger Homberg für die perfekte Planung und Führung. Das einhellige Fazit: Diese Region macht Lust auf eine Rückkehr.

Was ist SENASPO?

SENASPO steht für Senioren – Natur – Sport.
Die Gruppe der DAV-Sektion Geislingen/Steige trifft sich jeden Mittwoch zu Wanderungen in der Region. Im Sommer kommen 14-tägig Radtouren hinzu, im Winter auch Skiausfahrten. Mitmachen kann jeder, der Freude an Bewegung und Gemeinschaft hat.